Donnerstag, 26. Januar 2012

Metagaming: Dämonen

Hier ein paar Worte zu Dämonen:

In Idas Saga habe ich Dämonen als Antagonisten gewählt, weil ich besonders zwei Aspekte hervorheben wollte, die, wie ich finde, sehr passend sind für jedes Fantasy Spiel.

1) Dämonen sind seeehr Böse - Punkt. Die Natur der Dämonen in Rassilon präsentiert sie als sehr reale, materielle Widersacher. Gleichzeitig stellen Dämonen einen elementaren Mangel der Bewohner von Rassilon dar: die Chance auf der spirituellen Reise, die jeder Bewohner des Kontinent unternimmt, indem er sein Leben einem Gott widmet, zu scheitern,. Gleichzeitig sind Dämonen in Rassilon aber nicht die reine Mystik wie sie teils in anderen Spielwelten dargestellt werden. Und hierin liegt für mich das Schöne. Obwohl Dämonen Sünder sind, sind sie doch nicht überfrachtet mit ideologischem Ballast. Das objektiv erkennbare Böse, welches eine zentrale Rolle für mich in jedem Fantasy Spiel spielt, sind Dämonen. Allerdings wird keiner auf die Idee kommen, diese verdammten Seelen zu läutern oder zum Guten bekehren zu wollen. Ein Trupp dämonischer Soldaten, welche von einem Lasher angeführt werden, ist zuallererst eine Frage des Schwertarms, nicht der moralischen Einstellung der Spielercharaktere.

2) Dämonen bieten das Potential zum Geheimnis. Ebenso wie Dämonen moralisch gesehen einer Gruppe plündernder Orks gleichkommen, so bietet doch die spirituelle Natur dieser Gegner mehr Möglichkeiten als die genannten Orks. Dämonen sind vielseitig, sind per se fremd, was besondere rollenspielerische Momente ermöglicht, wie etwa die Ergebnisse von Nachforschungen einzusetzen, um mit den richtigen Mitteln besondere Erfolge zu erzielen. Dadurch bietet sich die Möglichkeit, ein Werk wie den Almanach des Syagrius einzubauen und somit dem Gegner eine geheimnissvolle Natur zu verleihen, welche aber enträtselt werden kann, wie etwa durch die richtige Methode unsichtbare Feinde sichtbar zu machen. Auch der Dämonist als antagonistischer Archetyp ist ein Geheimnis. Die Motivation, Dämonenherren wie Götter anzubeten ist dabei nur ein Aspekt. Die Frage nach den wahren Fähigkeiten dieser dunklen Zauberer bietet besondere Spannung im Kampf.

Worauf es letztendlich hinausläuft und warum ich Dämonen als die Widersacher Idas gewählt habe ist, dass sowohl der Kampf gegen das Böse, was elementar wichtig ist in einer epischen Heldensaga, als auch ein Quäntchen Ungewissheit, was diesen Kampf spannend und lohnend macht, sich in diesem Feind finden. Und Gegner wie Marvad von Kariel sind charismatische Feinde (mit ungeahnten Fähigkeiten), die man gerne hasst. Deswegen mag ich Fantasy Dämonen. Ihre Fähigkeiten sind mannigfaltig und ihre Niederlage eine Befriedigung. Eine Kampagne, die auf den epischen Kampf Gut gegen Böse ausgelegt ist, sollte man nicht mit moralischen Grauzonen überfrachten. Und das bieten die Dämonen Rassilons.

Hier noch ein paar Bücher über Dämonen in Rollenspielen, die ich sehr empfehlen kann:

Inferno für die World of Darkness. Sehr gut wenn Dämonen nicht als reine Widersacher im Kampf herhalten sollen, sondern die von mir in Idas Abenteuer vermiedene moralische Implikation betont werden soll.

Bearers of Jade - The Second Book of the Shadowlands für Legend of the Five Rings 1st. Ed. Unglaublich cooler Fluff. Eines der besten Bücher über "das Land des Bösen", was für mich in jede gute Helden-Fantasy gehört. Enthält leider nicht das fiese Abenteuer "Mirror, Mirror", was alles vereint was meiner Meinung nach Rokugans Shadowlands zu DEM bösen Land deluxe macht. Präsentiert als In-Game Dokumente. Alleine schon wegen Iuchi Karasus Schilderung seiner Gefangenschaft total geil.

Mit Geistermacht und Sphärenkraft für DSA 4. Enthält eine tolle Liste von Dämonen, welche z.B. auch den Almanach inspiriert hat. Außerdem eine (auch für mich bei Ida) genutzte ewige Inspirationsquelle, wie Fantasydämonen richtig abartig und fies sein können. Nirhrafn etwa entstammt der Idee (und fast auch dem Namen nach) diesem Buch. Unbedingt lesenswert.

1 Kommentar:

  1. Ah, der Dämon, ebenfalls einer meiner Lieblingsantagonisten. Ich stimme dir auf jeden Fall zu, es ist sehr entspannend, einen Gegner zu haben, der ein unzweifelhates Böses zum eigenen, wie auch immer gearteten Guten, stellt. Keine Fragen stellen, einfach Tür eintreten und mit der jeweiligen Variante von Feuer&Schwert einfahren wird niemals alt.

    Um mal Voltaire zu zitieren:
    "Some things just need a killing, and that's that.


    -Gregor Eisenhorn

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