Sonntag, 26. Februar 2012

Idas Saga: Aus den Archiven des House of Lore (4)

Ausschnitt aus Von meinem Verständnis der Widersacher der Menschen von Lorekeeper Hervot ap-Ernard, vom Autor einmalig abgeschrieben und abgelegt zur Vervielfältigung im Jahre 497 IR kurz vor dessen Tod:

Man berichtete mir, als ich in New Asper die Kunst des Schreibers und Nachforschers lehrte, mehrfach von Manifestationen des Bösen in der Gegend zwischen Granite Mountains und Pohst, der Stadt des Feuers. Als ich ein Jahr später im Dienste des Hoenir in die Region aufbrach, versuchte ich zunächst, lokale Sagen zu sammeln und diese mit den überlieferten Sichtungen der Dämonen und anderer Abarten abzugleichen.
Ein elfischer Diener des Ullr, welchen ich in Pohst traf und der sich auf seine reiche Erfahrung mit den Wesen des eisigen Waldes berief, erzählte mir eine Legende. Dies war im Jahre 493 nach dem Eisstieg. Sein Name war Nellanil und er berichtete mir von einer Gruppe, die lokal als „die Eislegion“ bezeichnet wird. Dabei handelt es sich der Legende nach um eine Gruppe von Kriegern, welche allesamt im Witchwood erfroren sind und nun als Diener der Hexenkönigin wiedergekehrt sind. Ihre Körper sollen aus Eis bestehen und sie sollen der Eismagie mächtig sein. Ich fragte nach, ob es sich dabei nicht um frostgeborene Diener der weißen Königin handeln könnte. Dies verneinte der Elf vehement und berichtete von einer leibhaftigen Begegnung mit ihnen. Er war alleine auf einer Erkundungstour entlang der Granite Mountains etwa zwei Tagesmärsche in das Eisreich vorgedrungen, als er auf einmal Kampfeslärm vernahm. Dieser kam aus dem Gebirge und wurde durch das Echo weit ins Tal hinunter getragen. Er dauerte nur etwa eine Minute an worauf der Lärm wieder verstummte.
Als der Elf den Ort des Kampfes gefunden hatte, erblickte er folgende Szenerie: Auf einem etwa 30 Meter breiten Vorsprung im Gebirge lagen die von Kerben durchzogenen und teils zerschlagenen Überreste von 5 Menschen aus Eis. Ihre Körper waren vollkommen aus dem kalten Element geformt und sie trugen Rüstungen und Waffen aus schwarzem Eis. Was die Wesen gefällt hatte konnte Nellanil nicht berichten. Lediglich ein Relief, welches in die Felswand gehauen wurde, war zu sehen. Es war sehr verwittert und zeigte einen Drachen oder Lindwurm. Dies vermag ich nicht zu deuten. Der Elf betonte, es handle sich nicht um eine Abbildung des Eiskönigs oder einer seiner Kreaturen und dass dies, auf Grunde der verwendeten Techniken, eine viel ältere Darstellung sein müsse, die aus der Zeit lange vor dem Entstehen des Witchwood stamme und auf die frühere Besiedlung dieses Landes durch die Tuomiklans zurückgehe. Leider habe ich diesen Ort nie gefunden, da meine schwindende Gesundheit mir solch eine Expedition verbietet. So kann ich nur wiedergeben, was mir angetragen wurde. Möge der Eifrige meine Worte deuten und Hoenir ihm den Weg weisen!

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