Donnerstag, 16. Februar 2012

Idas Saga: Aus den Archiven des House of Lore

Ausschnitt aus Reisebericht über meine Fahrten und Wanderungen in den westlichen Provinzen des Magus Elementaris Trevion ap-Garmel, niedergelegt im Jahre 156 nach dem Aufstieg des Todlosen Bösen:

Nachdem ich aus der schönen Provinzhauptstadt Asper aufgebrochen war, kam ich nach 2 Wochen an die Ufer des Westflow. Meinem Plan nach sollte ich hierab nach Osten reisen, um in die östlichen Sumpfländer zu kommen. Einer alten Karte nach kam ich nach einem weiteren Tag nach Brynford. Die Siedlung beherbergt etwa 28 Familien. Ihr Handwerk ist das des Bauern, doch auch einige Kräutergelehrte finden sich unter den Leuten hier. Der nahe Sumpf birgt reiche Schätze an allerhand Kräuterwerk und die Bewohner machen es sich rege zu Nutze.
Ich beschloss, einige Weile hier zu bleiben und die Geschichten der Bewohner niederzuschreiben. Eine Sage dieser Region findet sich auch hier am Ufer des Westflow, kurz nachdem er aus den Sümpfen tritt. Örtliche Bauern berichten von den Varikas, daimonische Kinder, geboren mit Zähnen im Mund, welche an die von Ratten erinnern. Zu bestimmten Zeiten soll eine Gewisse Anzahl Kinder in der Region als Varika geboren werden. Dies ist eine große Schande für die Mutter, welche von einem Dorfgericht damit bestraft wird, mit dem verfluchten Kinde im Arm in die Sümpfe zu gehen, auf dass beide dort stürben. Der Vater hingegen soll sein Leben im ehrenvollen Kampfe aushauchen, um den Frevel reinzuwaschen mit seinem eigenen Blute. Ob hierzu ein Kampf herbeigeführt wird, oder ob der so gestrafte hinfort geht, vermag ich nicht einhellig wiederzugeben. Um der Geburt eines Varika vorzubeugen, soll in den alten Tagen eine Reihe Bäder mit Salz und diversem Kräuterwerk verschrieben worden sein.
In heutiger Zeit ist dieser Brauch nicht mehr praktiziert und auch ich selbst habe nie solch ein Kind erblickt. Weitere lokale Legenden handeln von...

[...]

… Nach Brynford führt mein Weg weiter nach Osten, wo ich die örtlich Flora der Sümpfe zu erkunden Suche bevor ich mich nach Norden wende in Richtung der gesetzlosen Provinzen. Auf meinem Weg etwa 3 Tage hinter Brynford traf ich auf einen alten Krieger des Draiggehan Klans, welcher sich auf Grund irgendeiner Schande von seinem Klan losgesagt hatte und nun in dieser unwirtlichen Gegend weilt. Er lud mich in seine Hütte ein, welche mehr ein Erdloch war und bot mir eine recht ansehnliche Mahlzeit dar, welche er selbst erjagt hatte. Dieser Mann hielt sich eine Art sprechenden Vogel als Haustier, welchem er beigebracht hatte, die Namen der Weltengötter der Tuomi zu preisen. Unter diesem Volke genießen die Elementaren Mächte große Verehrung. Ein Heil dem Kenaz, der Ertha, dem Neorthe und dem Thunor!
Nachdem mir dieser Mann von allerhand Schlachten berichtet hatte, bat ich ihn, vom Leben seines Klanes Kund zu tun. Er erzählte allerhand Alltägliches; doch eine Geschichte erregte mein Aufsehen gar sehr und ich konnte mich kaum auf dem Stuhle halten. Er trug die Geschichte eines Kriegers seines Volkes namens Urias vor, welcher auf Grund einer „unverzeihlichen Kindsgeburt“ verstoßen wurde. Auf weitere Nachfrage hin, berichtete er mir von einer Erscheinung, die den Varikas der Aspirianer recht nahe kommt. Zum ersten Mal wart mir hier nun von einem konkreten Fall einer solchen Abart Kunde gebracht. Diesem Urias, welcher zur Zeit des Krieges gegen die Tiefen Horden gelebt haben soll, ward also ein Varika geboren und seiner Frau Doilid der Tot durch Strangulation gegeben.
Hierauf zog dieser gebrandmarkte Mann aus und soll gerufen haben, er werde „den daimonischen Würmern des faulen Wassers“ den Tode bringen, um seine Seele reinzuwaschen. Die Taten des Urias im Daimonenkriege jedoch waren meinem Gastgeber nicht bekannt. Allein berichtete er von einem Helm von prunkvoller Machart und Verzierung im Stile der alten Drachen, welcher das Haupt des Urias geschützt haben soll.
Nach dem Ende des Kampfes gegen die Tiefen Horden soll Urias am Geiste geplagt zurückgekehrt sein und bei dem Kampfe zur Befriedung der nördlichen Provinzen gegen das Heer unseres glorreiche Kaisers gefallen sein. Weiterhin berichtet mein Gastgeber von einem Ort „zwischen hohen Gipfeln und tiefen Sümpfen“, an dem Urias begraben sein soll und der nur „Männern mit dem Feuer eines Kriegers im Herzen“ erscheinen soll. Solch einen Ort konnte ich auf meinen Reisen in dieser Gegend jedoch nie finden. Einige Berichte aus dieser Zeit, die ich später sichtete, erzählen von einem Krieger der Tuomi, dessen Drachenhelm ihm „gar unmenschliche Widerstandskraft gegen die Waffen seiner Feinde“ gegeben haben soll.
So verabschiedete ich mich von Sagen gestärkt und reiste am nächsten Tage weiter...

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